Die „Johns’sche Ecke“ war die westliche Spitze des Großen Grasbrook. Hier befand sich seit mindestens 1737 die Werft der Familie John. Nach jahrzehntelanger Diskussion in der Hamburgischen Bürgerschaft wurde ab 1856 die Planung eines Tidehafens von Johannes Dalmann vorangetrieben. Die auf dem Großen Grassbrook ansässigen Werften wurden enteignet und umgesiedelt. Das Johns’sche Eck wurde begradigt und die neu entstandene Kaizunge zwischen Sandtorhafen und Grasbrookhafen wurde nun Kaiserhöft genannt und lag in der Verlängerung des Kaiserkais. Auf dieser Ecke lies Johannes Dalmann 1875 den „Kaispeicher A“ erbauen. Zu Ehren Kaiser Wilhelms I. wurde er Kaiserspeicher genannt.
Der Turm des Gebäudes war nicht nur ein weithin sichtbares Wahrzeichen des Hafens, sondern trug einen Zeitball auf der Spitze. Der Zeitball war ein weithin sichtbarer Signalball, der zu einem festgelegten Zeitpunkt fallen gelassen wurde und es den Seeleuten erlaubte, ihre Schiffsuhren auf die korrekte Zeit einzustellen. Zeitbälle standen in Verbindung mit Sternwarten und wurden elektrisch ausgelöst. Die Zeitballanlage in Hamburg wurde von der Sternwarte am Millerntor ausgelöst. Der Ball hatte einen Durchmesser von einem Meter und wurde exakt um 12.00 Uhr fallen gelassen.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Hauptgebäude durch Bomben beschädigt. Der Westturm mit dem Zeitball an der Spitze blieb intakt und wurde erst 1963 gesprengt. Nun trug man die Ruinen des einstigen Wahrzeichen des Hamburger Hafens für den schmucklosen Neubau ohne Turm ab. Das Lagerhaus, nach dem Entwurf von Werner Kallmorgen zwischen 1963 und 1966 erbaut, erhielt den Namen Kaispeicher A. Hier wurden vor allem Kakao und Kaffee aus Übersee gelagert. Diese Lagerflächen wurden, durch die zunehmende Container-Schifffahrt, in den 1970er Jahren weitgehend überflüssig.
Die Idee ein „Kulturdenkmal für alle“ zu schaffen geht auf den Hamburger Projektentwickler Alexander Gérard zurück. Gérard und seine Ehefrau, die Kunsthistorikerin Jana Marko, entwickelten daraufhin in privater Initiative ab März 2001 die Idee für einen neuen Konzertsaal nebst Mantelbebauung bestehend aus Parkhaus, Hotel und Wohnungen auf dem historischen Kaispeicher A. Im Juni 2003 wurde dieses Konzept von den Architekten Herzog & Mauron vorgestellt und stieß bei der Hamburger Bevölkerung auf große Begeisterung. Die Fertigstellung war für das Jahr 2010 vorgesehen. Da die veranschlagten Baukosten weit überschritten wurden, verzögerte sich die Fertigstellung bis zum Jahr 2016. Einweihung des Konzertbereichs war am 11. und 12. Januar 2017.
Auf dem ehemaligem Dach des Kaispeicher A befindet sich die Plaza. ein öffentlich zugänglicher Platz über dem die Stahl-/Glaskonstruktion der Elphi an geblähte Segel, Wasserwellen oder abtauende Eisberge erinnern können. Sie ist auch Zugangsebene für das Foyer der Konzertsääle und zum Hotel. Teil der Plaza ist auch ein Außenrundgang in 37 Metern Höhe.
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Quellenangaben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Elbphilharmonie
https://de.wikipedia.org/wiki/Johns’sche_Ecke